Inhalt: Das Heulen von Sirenen
und das Bellen der Flak, Luftschutzkeller und Angst
prägen den verträumten Fritz. Die Familie entkommt der Bombenhölle Berlins,
Vater tritt eine Stelle als Chemiker in einer Glasschmuckfabrik in Westösterreich
an, doch auch die Landeshauptstadt wird bombardiert, sie ziehen ins Dorf, wo
Vater arbeitet. Nach dem Krieg beschlagnahmt die amerikanische
Besatzungsarmee das Wohnhaus, ein Büro im Lagerhaus wird ihr Heim. Fritz
sammelt bei den Amis Zigarettenkippen, Vater weist ihn an, den Tabak ins Klo zu
spülen. Nach der Schule bettelt der Junge beim Bäcker um Brot, bei Bauern in
umliegenden Dörfer um Milch.
Autoritäre Erziehung und Vater-Sohn-Konflikt
sind die zwei Seiten einer Münze;
stumpfsinniges Wiederholen von Merksprüchen im Chor und körperliche
Züchtigung gehören zum Schulalltag. Mit Kumpeln hänselt Fritz den behinderten
Franzl, illegitimen Enkel des Unternehmers; über ihn sind Gerüchte im Umlauf, die
seine Neugier erregen, doch als er Leute befragt, verbietet es Vater. Ein
Gymnasiallehrer demütigt den aufmüpfigen Schüler, Fritz hasst die Schule,
rebelliert und haut ab. Sein zwiespältiger Charakter ängstlich und schüchtern,
vorwitzig und abenteuerlustig bringt ihn immer wieder in Schwierigkeiten. Er
wechselt an die Fachschule, schwänzt oft, schafft sich Freiräume. Der Export von
Glasschmuck floriert, die Fabrik wächst und verändert das Gesicht des Dorfes.
Fritz beginnt in München das Studium Maschinenbau, doch der Mensch hinter der
Maschine interessiert ihn mehr.
Auf einem Bierfest lernt er Rose kennen,
die Frau Mikes, eines amerikanischen
Sergeanten und Alkoholikers, er wird ihr hörig. Er bricht das Studium ab, arbeitet in
der Glashütte und in der Bibliothek der Fabrik, findet Belege, dass die Gerüchte
über Franzl und dubiose Besitzverträge nicht aus der Luft gegriffen sind. Vater
drängt ihn, das Abitur nachzuholen, doch Fritz hat nur im Sinn, das Leben zu
genießen.
Die wilden Jahre enden jäh, als er
das Mädchen mit den traurigen Augen wieder
trifft. Die Liebe pflügt sein Leben um, er erkennt die Kraft des Willens, schafft das
Lateinabitur, stürzt sich auf das Studium, schließt es in Rekordzeit ab, wird
Assistent. Der Professor beutet ihn aus, Fritz bewirbt sich beim Fernsehen, wird
Redakteur, genießt es, hinter die Kulissen zu schauen, lernt mit Stress und Intrigen
umzugehen. Kontakte mit einem ehemaligen CSSR-Agenten bringen Spannung
und Gefahr. In Recherchen für einen Film über die Fabrik erfährt er, dass Franzls
Vater ums Erbe geprellt wurde; ein Manager in der Leitung behindert die
Nachforschungen und verhindert die Produktion des Films. Der Ex-Agent verschafft
Fritz Dokumente, die Franzl und dessen Stiefbruder zu ihrem Erbe verhelfen.
Intrigen und eigene Fehler bringen Fritz beruflich in Bedrängnis; als er besonders
auf den Rückhalt der Familie angewiesen ist, droht sie zu zerbrechen. Er wird in die
Abteilung Wissenschaft versetzt und dreht er in den Kanälen von Wien einen Film
über Ratten.