5.1 Exposé
Im fantastischen Roman „Die Angst der Schatten“ fließen Träume, Albträume, Fantasien, rätselhafte Geschehnisse, Erinnerungen und Realität ineinander über.
Carl saust im Schacht nach unten, kann sich nicht rühren, wacht frierend auf, über Nacht ist es Winter geworden. Bürokratie und Firmen zwingen zur permanenten Gegenwehr. Abends begleiten ihn befremdliche Schatten, einer nimmt die Gestalt des toten Vaters an, als er sich am Fluss aus dem Nebel löst. „Keine Angst, ich bin’s, Vater!“ Er bittet darum, ihn ins Moorland zu führen, das doch nur im Roman existiert. 
Firmen fordern Geld für nicht gelieferte Waren, Institutionen traktieren ihn, Unbekannte bedrohen ihn. Ein obskures Gericht wirft ihm vor, die Chance, in die Zukunft zu schauen, nicht für die Rettung der Natur genutzt zu haben. Mit dem beim Diebstahl erwischten Sohn arbeitet Carl im Friedhof die Strafe ab. Er kommt aus Russland zurück, der Anwalt fordert ihn auf, das Haus zu verlassen, die Liebschaft dort sei für die Ehefrau unzumutbar. 
Vater nimmt ihn ins Schattenreich mit. Von einem Turm schauen sie auf trostlose Gebäude, wandern durch Einöden. Im Schattenreich ist alles im Ungewissen, widersprüchlich und nicht zu fassen; Zeit hat weder Anfang noch Ende, kann vor- oder zurücklaufen. Es gibt kaum Regeln, doch wird unentwegt kontrolliert. Vater sagt, vor dem Tod müsse er nicht fürchten, aber vor dem Sterben, es ist unvorstellbar grausam.
Carl findet den Moorsee wie er ihn im Buch beschrieben hat. Mit Vater irrt er durch den Sumpf, sie überwinden die Nebelgrenze kommen ins Moorland. Carl trifft Maid, die Geliebte seines Romanhelden: Alles nur ein Traum?
Widrigkeiten im Alltag und im Schlaf mischen sich Eindrücke aus dem Schattenreich mit Bildern aus Russland. Schatten haben weder Bedürfnisse noch Gefühle, aber Angst vor dem Verlust ihrer Vergangenheit. Carls Mutter haben nur die Erinnerungen an die Kinder beim Sterben geholfen, nicht die Kirche.
Kaum zurück, hat er wieder mit Betrügern und Schikanen zu kämpfen. Ein Schattengericht klagt ihn an, zu wenig gegen die Naturzerstörung getan zu haben. Die Schatten der Freunde, Eltern und Ehefrau sind Zeugen und Geschworene, allein Mutter stimmt für unschuldig. Er wird ins Schattenreich verbannt, das keinen Wechsel von Tag und Nacht kennt. Mit Vater, der das Gesumme als die Melodie des Alls bezeichnet, geht er in der Prozession durch trostlose Stadtgebilde. Gerichte legen fest, wie viel Erinnerungen Schatten entnommen werden, verurteilen Mörder zum Verlöschen. Die Opfer entscheiden mit. Der Verurteilte geht durch ein Tor, er erlischt wie eine Kerze.
Auch die Freunde haben für schuldig gestimmt, weil er zu wenig für die Verbreitung seiner 'Erfahrungen aus der Zukunft' („Grenze im Nebel“, Pseudonym Karl S. Friedrich, 2005, ISBN 3-8334-3102-4) unternommen habe. Mit seiner Frau redet er über Dinge, die sie Jahrzehnte verschwiegen hat.
Er wacht am Flussufer auf, trägt fremdartige Kleider, die Landschaft ist verändert. Im Dorf versteht man ihn kaum, er ist ins 17. Jahrhundert versetzt, arbeitet in einer Druckerei, heiratet die Witwe. Trotz Zensur und Engstirnigkeit führt er den Betrieb zum Erfolg. Er ist zufrieden, muss aber zurück.
Die laute Gegenwart erträgt er nicht mehr. Die Kinder haben ihn für tot erklären lassen, nur der Hund freut sich. Über den vor Jahren verschwundenen Professor wird getuschelt. Er zieht sich zurück, bis ihm ein Traum wieder Hoffnung schenkt.